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Foto: Sammlung Horst Christoph Diehl |
Frankfurt am Main
Kupferstich von Matthäus Merian dem Älteren (1593-1650), 1628,
in einer aktualisierten Fassung des 18. Jahrhunderts
(Historisches Museum Frankfurt/M.)
Covertext-Illustration zur Langspielplatte Alt-Frankfurter Kantaten
Mit etwas Phantasie lassen sich aus der Vogelperspektive städtische und tägliche Wege nachempfinden, z.B. die der Komponisten Georg Philipp Telemann (1681-1767) und Johann Balthasar König (1691-1758). Man sieht die Hauptwache, die Zeil, in der Mitte unten den Römerberg mit dem Rathaus und der Nikolaikirche (nicht "Alte", denn die "Neue" in der Waldschmidtstraße Ecke Röhnstraße gibt es erst seit 1909, 1944 ausgebombt, erneut neu: 1959). Rechts ist der alle seine nur denkbare Machtfülle demonstrierende Kaiserdom nicht zu übersehen (heute muß man ihn fast suchen). Nach Norden hin an der Neuen Kräme sieht man links die Barfüßerkirche (Vorgängerbau der 1833 eingeweihten Paulskirche), am Liebfrauenberg oben links vor dem Liebfrauenkloster den nicht mehr existierenden, palastartigen Patrizierbau Haus Braunfels (auf der Vorlage dieser Kopie deutlich mit Ziffer 22 ausgewiesen; vor 1843, vor der nicht mehr existierenden Alten Börse, fungierte sein Hof als Börse). An der Hauptwache erkennt man die Katharinenkirche (Neubau 1681), am linken Rand den Roßmarkt, am rechten Rand dieser Wiedergabe das Dominikanerkloster, das zu der in die Stadtmauer verbauten Staufenmauer Tuchfühlung hat; von diesem Überbleibsel der sagenumwobenen Dynastie existiert im Norden noch ein Rest. St. Leonhard, das Karmeliterkloster, der Eschenheimer Turm: Wer erkennt sie nicht? An ganz alte Zeiten erinnert auch das "FLU" im Main. Das ist nicht etwa der Anfang von FLUSS", sondern ein Teil aus dem lateinischen "MOENUS FLUVIUS", was soviel wie "der Fluß Main" heißt. Viel Freude beim weiteren Entdeckerspaziergang! |
(DP, Online: 16.11.2001, Stand: 28.2.2002)