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Alte Nikolaikirche, 1986/1987, Ansicht Römerseite / Klicken: Mainseite
Foto: unbekannt 1)

 
Alte Nikolaikirche, Sommer 1986 oder Sommer 1987, vor der letzten Renovierung
Ansicht Römerseite,
im Vordergrund: Justitia-Brunnen (Gerechtigkeitsbrunnen), zur Ansicht Mainseite, 1985

 

Die Alte Nikolaikirche am Römerberg in Frankfurt am Main


A) Der Schutzpatron St. Nikolaus (von Myra): Ihn gab es vielleicht oder vermutlich im 3./4. Jh.

Im grundlegenden Nikolaus-Werk (Anrich, 1917) lautet dazu eine nüchterne Stelle (S. 513/514): "Zusammenfassend ist also zu sagen, daß es mit Nikolaos ebenso steht wie mit den anderen großen volkstümlichen Heiligengestalten Theodoros, Demetrios, Georgios: über den Ursprüngen liegt undurchdringliches Dunkel. Die Geschichtlichkeit eines Myrensischen Bischofs Nikolaos darum in Abrede stellen zu wollen, wäre ein methodischer Fehler. Es kann einen Bischof dieses Namens gegeben, es kann derselbe sogar große Bedeutung für seine Heimat gehabt haben. Es kann auch der 6. Dezember der Tag seines Todes oder seiner Beisetzung gewesen sein. Das alles sind Möglichkeiten, denen man sogar eine gewisse Wahrscheinlichkeit wird zugestehen können. Weiter ist nicht zu kommen." (Der heilige Nikolaus: zumindest also eine große legendäre Gestalt; hierzu ein Link zu einem Relief.)


B) Die Kirche: Es gab vielleicht oder vermutlich einen im 12. Jh. entstandenen Vorgängerbau.

Die erste überlieferte urkundliche Erwähnung stammt vom 24. September 1264. An diesem Tag wurde in Frankfurt eine Urkunde ausgestellt, in der die folgende Passage vorkommt: "...quod Rudolphus miles dictus de Prumheim curiam suam, iuxta curiam parrochi[a]e sitam, Christ[i]ano cantori de Frankenford et Godeschalko capellano sancti Nicolai ibidem pro triginta marcis Coloniensium denariorum [vendidit]..." (Quelle: Böhmer/Lau, I/252)

(Übersetzung: "...daß Rudolph Ritter von Praunheim genannt, seinen Hof, neben dem Hof der Pfarre [= Sankt Salvator, Vorgängerkirche des Doms] gelegen, dem Christian, Kantor von Frankfurt und dem Godeschalk, Kaplan der Sankt Nicholai[kapelle] ebenda, für 30 Mark [im Wert der] Kölner Denare [verkaufte]...")

 

 
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1) Wiedergegeben in einem 1987 veröffentlichten Prospekt "Frankfurter Kirchen"
    Herausgeber: Die Kirchengemeinden in Frankfurt am Main
    (Scan, JEPG)